Unterwegs aufladen

IONITY HPC – Das Ultraschnell-Ladenetz im Test

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Ionity Ultraschnell-Ladenetz

Es ist soweit, die IONITY Ultra-Schnelllader sind in Deutschland und Österreich gelandet! Nachdem bereits im März Deutschland seinen ersten HPC (High Power Charging) Ladepark in Brohltal bekommen hat, war es vor kurzem auch für Österreich so weit. Am Parkplatz der Raststation Mondsee (Google Maps) stehen nun vier CCS-Ultraschnell-Ladestationen mit einer Ladeleistung von je 350kW! Das ist massiv!

Zum Vergleich: in 4,8 Minuten fließt da genug Strom durch, um einen komplett entleerten Hyundai IONIQ vollzuladen!

IONITY HPC Schnellladesäulen in Mondsee

Derzeit gibt es auf unseren Straßen kein Fahrzeug, das die volle Ladeleistung aufnehmen könnte. Tesla lädt mit 140kW, jedoch nicht an CCS. Elektroautos mit CCS laden meist mit 50kW, der e-Golf mit 40kW. Einzige positive Ausnahme ist der Hyundai IONIQ, der offiziell 100kW, in der Praxis 70kW laden kann, sowie der Jaguar I-Pace mit 100kW.

400 Standorte bis Ende 2019

Ionity hat verlautbart, man werde bis Ende nächsten Jahres 400 Standorte in ganz Europa errichtet haben.

ionity ladestationen karte europa 400

Ein geradezu kühner Plan, der Zähler steht 17 Monate vor Deadline auf sieben.  Ganze sieben Standorte gibt es aktuell. Nach den beiden bereits genannten Ladern in Deutschland und Österreich gibt es noch je zwei Standorte in der Schweiz und Frankreich, und einen in Dänemark. Bleiben noch 393 Standorte. Wir würden es uns auf jeden Fall wünschen, denn die IONITY-Lader haben da so einige Pluspunkte.

Unter anderem natürlich die barrierefreie und einfache Nutzung der Stationen. Es wird eine App geben, mit der man auch ohne Registrierung im Gast-Modus laden kann, Außerdem kann per Kreditkarte oder PayPal gezahlt werden. Fast zu schön um wahr zu sein. Wir sind gespannt! Aktuell lädt man bei IONITY gratis! Anstecken, Start drücken, fertig!

350 kW! DREIHUNDERTFÜNFZIG!

350KW fließen da aus dem CCS-Stecker von IONITY! Würden da fließen, steckte denn ein Auto daran, das diese Ladeleistung auch aufnehmen könnte. Die Fahrzeuge dazu kommen jedoch erst auf den Markt.

Die Automobilindustrie hat diesen HPC-Standard gefordert, und siehe da, der Ausbau findet statt! Selbstredend, wenn man sich ansieht, wer bei IONITY im Boot sitzt (in alphabetischer Reihenfolge):

  • BMW
  • Daimler
  • Ford
  • Volkswagen (inkl. Audi & Porsche)

Porsche Taycan und Audi e-tron quattro lauten die ersten Kandidaten dafür, in einem halben Jahr ist es zumindest bei Audi soweit. Bis dahin können handelsübliche CCS-ladende E-Autos eben nur 50kW aus der Ionity-Säule beziehen.

Interessant auch, dass Ford (!) hier mit dabei ist. Ein Indiz dafür, dass auch mit Fahrzeugen von Ford zu rechnen ist, die die gebotene Ladeleistung nutzen können. Wobei, man wäre schon froh, käme irgendein E-Auto von Ford.

Als derzeit einziges Fahrzeug auf unseren Straßen kann wie erwähnt der Jaguar I-Pace, sowie der Hyundai IONIQ Nutzen aus der erhöhten Ladeleistung ziehen. Auch der Hyundai Kona wird diese Ladeleistung schaffen. Da jedoch dieser erst in den nächsten Tagen und Wochen auf dem heimischen Straßen aufschlägt, bleibt für unseren Praxistest nur der IONIQ.

Testladung mit Ladefehler

Unsere Testladung am Ionity-Ultraschnelllader brach leider bei 89% ab. Fehlerquelle unbekannt, sagte das Display an der Ladestation. Das Display im Ioniq meldete noch am nächsten Tag „Fehler Schnellladegerät“. Es ist halt auch ein Testlauf bei Ionity. Gerade solche Fehler gilt es in den nächsten Wochen uns Monaten auszumerzen.

Am Lader nebenan steht ein e-Golf. Im Gespräch mit dem Fahrer stellt sich heraus, dass er seit 4 Tagen immer wieder versucht hat, an der Ionity zu laden. Die Kommunikation mit dem e-Golf brach jedes Mal ab. Da hatte ich mit meinen gezogenen 25,3 kWh ja noch Glück gehabt.

Trotzdem, bei einem weiteren Test mit dem IONIQ lud das Fahrzeug brav von 60 bis 94% durch. Bei 94% stoppt der IONIQ die Schnellladung. Könnte also auch ein einmaliger Fehler gewesen sein.

Elektroautor und ECARIO Blogger und Vlogger aus Österreich

Der Elektroautor bespricht mit ECARIO die neuen IONITY-Lader. Das ganze Interview im Video!

Speeeed

Wie schnell ging es also beim IONIQ?

Geladen wurden wie erwähnt 25,3 kW, bzw. von 6% bis 89%. Alle 10% habe ich die Zeit gestoppt. Das Ergebnis lautet:

  • Ladestand 6-80%: Ladeleistung im Schnitt 60kW
  • Ladeleistung bei Ladestand 60-70%: 74,66kW!!

Das sind natürlich nur die Ladewerte lt. Ladesäulen-Display. Ich durfte lernen, dass dies nicht der Leistung entspricht, die effektiv im Fahrzeug ankommt. Beinhaltet also auch Verluste. Somit ist wohl 70kW die maximal erzielbare, effektive Ladeleistung im Hyundai IONIQ. Damit könnte man den IONIQ theoretisch in 24 Minuten von 0 auf 100 Prozent laden. Wenn, ja wenn E-Autos den maximalen Ladespeed die ganze Ladung über halten könnten, bzw. beim IONIQ nicht bei 94% Schluß wäre.

Das Video

Seht Euch unbedingt das Video von unserem Ladetest an, es bietet interessante Einblicke, sowie noch ein Interview mit Volker von Elektroautor.com über die Ionity Lader, die Fortschritte in der Infrastruktur, und natürlich, die (der/das?) Renault Zoe 😉

DAS WAR DER ARTIKEL ZU DEN NEUEN IONITY HPC-LADESTATIONEN – VIELEN DANK FÜRS LESEN!

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