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Performance-Check der Hersteller – CES 2017
Wie performen die Autohersteller auf der CES 2017 ?
Die CES 2017 (Consumer Electronics Show) in Las Vegas ist ja normalerweise eine Fachmesse für Unterhaltungselektronik. Sie ist aber in den letzten Jahren zu einer auch für Autohersteller zu einer sehr interessanten Fachmesse geworden. Mobilität und Elektronik sind mittlerweile untrennbar miteinander verbunden.
Und ein großes Thema beherrscht dieses Mal alles: „Autonomous Driving“ also selbstfahrende Autos! Hier auf ECARIO gab es ja im Oktober einen recht ausführlichen Artikel zu dem Thema, in dem die vielen damit verbundenen Vorteile aufgeführt wurden. Es ist also eine durchaus sehr positive Richtung, in die wir uns hier bewegen. Die Fahrzeuge der nahen Zukunft werden also sehr viel intelligenter sein als bisher, und sollen zumindest eines besser können als wir: Autofahren.
Und sehr interessant auch zu sehen: Beinahe jeder Autohersteller sucht sich einen starken Partner aus dem IT-Bereich, um die hohen Anforderungen an die Computerintelligenz und Technik der Zukunft zu meistern.
Es gibt auch ein paar neue Elektroautos zu sehen, jedoch leider alle im Studien-Status, wir kennen das ja bereits vom Pariser Automobilsalon!
Sehen wir uns nun einige auf der CES 2017 vertretene Autobauer an, und checken wir die Neuheiten. Es sind auch einige YouTube-Videos unten ▼ zu den betreffenden Neuheiten eingebettet.
Los gehts, in alphabetischer Reihenfolge:
AUDI
Audi arbeitet mit Nvidia an Autos mit künstlicher Intelligenz. Natürlich nicht exklusiv, Nvidia nennt auf seiner Internetpräsenz auch Tesla, BMW und Honda als Partner, und auch Mercedes informiert über eine Zusammenarbeit mit Nvidia. Das Unternehmen sollte übrigends jedem Computerexperten und Gamer etwas sagen, die Grafikkarten des Unternehmens stecken in Millionen Geräten weltweit.
BMW
BMW arbeitet ja wie erwähnt auch mit Nvidia, und hat sich, wie im Sommer bekanntgegeben, zusätzlich Intel und das israelische Startup Mobileye an Bord geholt. Wie auf der CES bekanntgegeben, werden noch 2017 autonom fahrende Autos auf öffentlichen Straßen getestet werden. Mobileye sollte uns bekannt sein, auch der Autopilot vom Tesla Model S wurde bis 2015 mit Sensoren für den sogenannten Autopiloten ausgestattet. Diese Zusammenarbeit wurde jedoch beendet.
CHRYSLER & FIAT
Der gemeinsame Konzern hat in Sachen Elektromobilität bisher nichts zu bieten, nun zeigt man den Chrysler Portal, ein hübsches Concept-Car mit gegenläufigen Schiebetüren. Die Reichweite ist mit einem NEFZ-Wert von ca. 400 Kilometern recht gut, sie entsprecht in etwa der des neuen Opel Ampera-e.
Chrysler integriert Android komplett ins Auto, also ist Google mit an Bord. Die Funktionen zum autonomen Fahren werden dann wohl auch von Googles Waymo kommen. Sobald das System steht, wird dieses dann sicher auch bei Fiat Einzug halten.
FARADAY FUTURE
Nun ein neuer Player am Markt: Faraday Future. Das Unternehmen Präsentiert mit dem FF91 sein erstes Produkt, und das sieht sehr gut aus! Faraday bewirbt das Fahrzeug natürlich als das beste Elektroauto ever, beste Sensoren und Kameras, beste Batterien, 130 kWh, 2,3 Sekunden auf 100 km/h, wirklich schöne Superlative!
Blöde Panne, dass das Auto während der Präsentation nicht wie beabsichtigt selbsttätig wegfährt. Trotzdem, 36 Stunden nach der Präsentation verlautbart man, bereits über 64.000 Vorbestellungen zu haben, eine schöne Bestätigung für das Unternehmen!
Es bleibt Faraday alles Gute und viel Erfolg zu wünschen. Denn es gibt noch ein paar Fragezeichen. Immerhin sind in den letzten Monaten viele der von anderen Unternehmen wie Tesla, BMW oder Ford abgeworbenen Ingenieure und Mangager abgesprungen, und auch die Arbeiten an einer eigenen Fabrik in Nevada (wie Tesla) wurden gestoppt, bzw. nie begonnen. Das heißt die Leute fehlen und auch eine Firma fehlt, in der der beeindruckende FF91 gebaut werden könnte. Trotzdem, alles Gute Faraday, es wäre zu schade, wenn dieses Auto ein Concept Car bleiben würde!
FORD
Ford hat im Gegensatz zu Faraday Future jede Menge an Erfahrung und Know How im Autobau. Trotzdem, ein konkurrenzfähiges Elektroauto hat der 113 Jahre alte Automobilkonzern nicht. Diese Schmach soll 2020 ein Ende haben, da soll ein rein elektrisches SUV von Ford auf den Markt kommen, das 482 Kilometer Reichweite haben soll. Da die Angaben in den USA gemacht wurden, kann gehofft werden, dass sich die Angaben auf die EPA-Reichweite beziehen, die sehr nahe an der Realität ist. Bilder oder weitere Infos gibt es leider dazu noch nicht.
Amazons Sprachassistentin Alexa wird jedoch mit an Bord sein. Alexa wird dem Fahrer Aufgaben abnehmen, via Sprachsteuerung wird zudem vieles steuerbar sein, wofür man bisher Knöpfe suchen musste. Wie das Ganze funktionieren könnte seht ihr hier (leider nur Englisch):
Und natürlich ist auch Ford bereits intensiv am Testen der autonomen Fahrfunktionen. Wir sind gespannt!
HONDA
Honda haben wir bereits erwähnt, bzgl. der Zusammenarbeit mit Nvidia. Selbsfahrende Autos wird es also bald auch von Honda geben. Weiters hat man ein neues, elektrisch betriebenes Concept Car namens NeuV vorgestellt.
NeuV bedeutet „New Electric Utility Vehicle“ und dieses Fahrzeug soll alles Machbare im Bereich intelligentes Auto und autonomes Fahren demonstrieren. Sogar ein von der Bordbatterie geladenes, elektrisches Longboard ist integriert. Wir sind eher am Auto selbst interessiert, und würden es lieber früher als später auf unseren Straßen sehen. Denn mit 20 kWh ist das Gefährt wohl eher in 2013 zuhause als in 2020. Gedacht ist der Honda NeuV jedoch ohnehin (wie Smart) für den städtischen Bereich, wo es genügend Ladestationen gibt. Trotzdem, 20 kWh !!!
HYUNDAI
Hyundai ist mit dem Ioniq bereits sehr weit in einer Testphase zum autonomen Fahren. Hyundai wird dieses wohl als einer der ersten Hersteller in leistbare Autos wie den Ioniq integrieren. Ausbaustufe 3, wohlgemerkt. Das heißt ganz alleine (zB ohne Fahrer) kann der Ioniq so nun doch nicht herumfahren. Trotzdem: weniger Stress, mehr Sicherheit. Das ist gut!
Weiters integriert Hyundai Google Home ins Auto. Wie Alexa wird Google Home vieles auf Zuruf erledigen, und so den Fahrer entlasten.
Interessante Idee, die ebenfalls vorgestellt wurde, ein elektrisch betriebener Scooter mit Licht und Display. Dieser lässt sich zusammengefaltet in der Fahrertüre des Ioniq EV unterbringen, wo er dann auch wieder geladen wird. Die Lösung also für den letzten Kilometer. Nette Idee.
LUCID MOTORS
Wieder ein neuer Player am Markt. Lucid hat mit dem Air bereits vor Weihnachten ein wunderschönes Elektroauto der Luxusklasse vorgestellt. Vorne ähneln sich der Lucid Air und der Faraday Future FF 91 stark. Hinten ist er jedoch eindeutig eleganter. Der Lucid Air ist schnell, luxuriös, und wohl auch teuer. Auf der CES 2017 gab es einen maskierten Prototypen zum Testen. Viele Details gibt es noch nicht, aber: 1000 PS! Gutes Gelingen Lucid Motors!
MERCEDES
Auch Mercedes hat ja eine Zusammenarbeit mit Nvidia kundgetan, man will hier intensiv an Fahrzeugen mit künstlicher Intelligenz arbeiten, und natürlich ist auch autonomes Fahren ein großes Thema. Neben dem IQ SUV, den man bereits auf dem Autosalon in Paris vorstellte, zeigte man auf der CES 2017 auch noch einen elektrischen Van. Der Mercedes-Benz Vision Van ist aber offenbar noch so sehr Zukunftsmusik, dass er sich das EQ im Namen noch nicht verdient hat. Immerhin veranstaltete man ein „Inspirationsgespräch“ zum Thema Elektromobilität. Bei Interesse nachzusehen hier:
NISSAN
Nissan wiederum hat jede Menge Erfahrung mit Elektroautos. Vom meistverkauften Elektroauto weltweit, dem Nissan Leaf, fahren 250.000 Stück herum. Bald soll ein überarbeiteter Leaf erscheinen (Bilder hier und hier), mit größerem Akku (man munkelt von 35-40 kWh) und autonomen Fahren (Autobahn, mit Spurwechsel). Dabei kommt mit „ProPilot“ ein System zum Einsatz, das seit einigen Monaten bereits im Nissan Serena werkelt. Allerdings nur in Japan. Dafür sehr erfolgreich. Und ab 2020 soll uns das ProPilot-System den Fahrer dann auch durch Stadtverkehr kutschieren.
Als IT-Partner hat Nissan nun Microsoft mit an Bord, das Assistenzsystem Cortana wird künftig Sprachbefehle entgegennehmen, und den Fahrer nach Kräften unterstützen. Wie das aussehen könnte, hat man werbewirksam in diesem Videoclip gezeigt (Video springt zum betreffenden Zeitpunkt):
TOYOTA
Toyota ist ein besonderer Fall. Als Hybrid-Pionier war Toyota indirekt ein Wegbereiter der Elektromobilität, hat sich aber in den letzten Jahren mit der Festlegung auf Hybrid und Brennstoffzellen aufs Abstellgleis gestellt (warum Brennstoffzellen Unsinn sind, lest ihr hier beim Elektroautor). Vor ein paar Wochen kam der Schwenk, Toyota verlautbarte nun auch auf reine Elektroautos (BEV´s) setzen zu wollen. Ein Vorbote ist nun auf der CES zu sehen, das Toyota Concept-i.
Ziemlich futuristischer Concept-Car Kram, eigentlich keines weiteren Blickes würdig. Trotzdem, alles was der größte Autohersteller der Welt im Bereich der E-Mobilität auf die Räder stellt, ist von Belang. Denn wenn Toyota, mit seiner Marktmacht und Produktionskapazität endlich mit einem vernünftigen E-Car einsteigt, kann das wirklich etwas bewegen!
VOLKSWAGEN
Ach wie liebe ich diese Pressekonferenzen deutscher Automobilhersteller im Ausland. Da kommt immer so ein lustiges „passiert das jetzt wirklich?“ Gefühl auf. Die PA von VW auf der CES 2017 bildete da keine Ausnahme. Die Moderatorin war übermotiviert, alles war super-exiting, und ein paar VW-Manager durften ihr furchtbares „Denglisch“ zur Schau tragen. Kostprobe gefällig?
Egal. Gezeigt hat man wieder mal das I.D. Concept, das ja 2020 erscheinen soll (wir berichteten anlässlich der Autoshow in Paris darüber). Amazons Sprachassistentin Alexa wird auch bei VW mit an Bord sein, und somit dem Fahrer viele Aufgaben abnehmen können. Ein Head-up-Display und Eye-Tracking runden das Bild ab. Wir freuen uns natürlich auf jedes Engagement zum Thema Elektromobilität, sofern es ernst gemeint ist. Wir sind gespannt.
FAZIT
Es tut sich viel mit der Elektronik im Auto, autonomes Fahren wohin man blickt, auf der CES 2017. Und das ist gut. Es gab mit dem FF91 auch ein neues Elektroauto zu bestaunen, sofern denn alle Hürden beseitigt werden, und es auch tatsächlich gebaut wird. Die großen IT-Konzerne Google, Amazon, Microsoft und Nvidia schließen Allianzen mit den Autoherstellern, um Autofahren künftig so effektiv, interessant und flexibel wie möglich zu gestalten.
Wir sind gespannt wo die Reise im Detail hingeht, und werden berichteten, wie weit man dann zur CES 2018 gekommen sein wird.
In diesem Sinne: Go green!
DAS WAR UNSER ARTIKEL ZUR PERFORMANCE DER AUTOHERSTELLER BEI DER CES 2017! DANKE FÜRS LESEN!
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2 Comments
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Hauer
22. Januar 2017 at 21:16
Schwerer fehler: die faraday reservierungen beinhalten auch gratisreservierungen, sind damit wertlos. Die Premium reservierung jm 5000.- wurde nur 60 mal gebucht.
Faraday wird nie ein auto produzieren, sondern in kürze von der bildfläche verschwinden.
Leider.
Elektrowolf
23. Januar 2017 at 21:10
Danke für den Hinweis, wurde korrigiert.
Herzlichst, das ECARIO-Team.